Raspberry Pi – Ersteinrichtung & Tools

Anfang 2012 hat die Raspberry Pi Foundation mit dem „Modell B Rev 1“ den ersten Raspberry Pi in der Größe einer Kreditkarte herausgebracht. Seit dem sind viele weitere Modelle gefolgt und inzwischen über 10 Millionen davon über die Ladentheke gegangen. Der Ursprüngliche Gedanke der Foundation war es einen Entwicklungs- und Programmiercomputer zum kleinen Preis für Bildungszwecke anzubieten. Der Preis der reinen Platine bewegt sich daher zwischen 5 bis 35 US Dollar. Die Foundation verzichtet aktuell noch ganz bewusst auf Moderne Technologien wie USB3 oder Gigabit LAN um den Preis halten zu können. Nichts desto trotz hat der kleine Computer in relativ kurzer Zeit die Erwartungen weit übertroffen und wird inzwischen für die Unterschiedlichsten Projekte eingesetzt.

Ich will hier einen kurzen Einstieg in die Welt des Raspberry Pi (kurz RPi) bieten.

Die unterschiedlichen Modelle

Ausführliche Details zur Hardware der einzelnen Modelle finden sich auf Wikipedia

Raspberry Pi Model B

Der erste Pi Model B hatte in Rev 1 nur 256MB RAM, dazu ein ARMv6 mit 700 Mhz, LAN, 2x USB, HDMI, 3.5mm Audioklinke, ein Composite Video, CSI, DSI und I²C. Dazu eine 26er Pin Leiste wovon 17 als GPIO fungierten. In Rev 2 wurde der Arbeitsspeicher verdoppelt auf 512 MB.

Raspberry Pi Model A

Das Model A verfügt über 256 MB RAM und ihm fehlt gegenüber dem Model B der LAN Anschluss.

Raspberry Pi Model B+

Der B+ ist nur ein kleines Upgrade vom Model B. Nun verfügt der Pi über 4 USB Anschlüsse und eine 40er Pin Leiste mit 26 GPIOs. Zudem wurde der SD Slot auf microSD geändert und der Composite Video ist in den 3.5mm Klinke gewandert.

Raspberry Pi Model A+

Der A+ ist das äquivalent vom B+ zum B. Auch hier fehlt wieder der LAN Anschluss. Sonst gleichen sich die Änderungen wie beim B+.

Raspberry Pi 2 Model B

Mit dem Pi2 Model B wurde erneut der Speicher verdoppelt auf nun insgesamt 1024 MB. Desweiteren werkelt nun ein ARMv7 mit 900 Mhz im SoC.

Raspberry Pi 3 Model B

Beim Pi3 Model B wurde wieder an der CPU geschraubt. Nun handelt es sich um ein ARMv8. Aber nun ein 64 Bit Prozessor mit 1200 Mhz, der sich in aber (zumindest unter Raspbian) noch als sein Vorgänger ausgibt. Zudem wurde der Speichertakt angehoben und WLAN sowieo Bluetooth 4.1 LE ist nun mit dabei. Bekanntester Nachteil (ab zu vernachlässigen) ist das der microSD Slot keine Feder mehr besitzt der die SD nach dem draufdrücken raus schiebt.

Raspberry Pi Zero

Der Zero ist die Low Budget Version des Pi 2. Er ist für um die 5$ zu haben. Man muss dabei aber auf fast alle Anschlussmöglichkeiten verzichten.

Raspberry Pi Zero W

Der Zero ist die Low Budget Version des Pi 3. Er ist für um die 10$ zu haben. Im Vergleich zum Vorgänger ist beim Zero W und WLAN mit an Board.

Betriebssysteme

Neben den einschlägigen Systemen gibt es natürlich auch noch viele weitere Varianten.

NOOBS

Bei NOOBS handelt es sich um einen Bootmanager der eine Auswahl an Betriebssystemen für den Pi bereit hält und diese auch nebeneinander installieren kann. Man kann also mehrere Systeme auf der selben SD Karte verwenden, diese aber nicht gleichzeitig betreiben.
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Raspbian Stretch

Hierbei handelt es sich um das Standardsystem für den Raspberry Pi. Das System ist ein vollwertiger Desktop.
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Raspbian Stretch Lite

Bei der Lite Version handelt es sich quasi um die „Server“ Variante ohne Grafischen Desktop.
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Ubuntu Mate

Mit Ubuntu Mate ist eine weitere vernünftige Alternative als vollwertiger Desktop für den Pi2 und Pi3 verfügbar. Optisch vielleicht etwas hübscher, dafür aber auch etwas träger.
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Windows 10 IoT Core

Bei Win10 IoT handelt es sich nicht etwa um einen vollwertigen Desktop wie man Ihn vom PC aus kennt. Vielmehr ist die IoT Version mit der Lite Version von Raspbian zu vergleichen. Eher sogar noch weniger. Wer in der Windows Umgebung Programmieren will und kann, hat hier aber ein starkes Werkzeug.
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Android

Android ist so eine eigene Sache auf dem Raspberry Pi. Google hat vor kurzem angekündigt eine Android Variante von Win10 IoT für den Raspberry bereit zu stellen. Eine erste Beta Version gibt es auch schon. Ein vollwertiges Android auf Basis von AndroidTV ist auch vorhanden, aber produktiv würde ich das nicht nutzen. Dafür ist es noch nicht ausgereift genug.
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Link zum Download (AndroidTV)

OpenELEC

Bei OpenELEC handelt es sich um ein geschlossenes Multimedia System basierend auf Kodi. Am 29. Dezember wurde Version 7.0 veröffentlicht und beinhaltet nun Kodi 16.1. Dadurch dass das System einzig und alleine für Kodi optimiert wurde kann dort nicht ohne weiteres andere Software installiert werden. Zudem bietet OpenELEC einen Einrichtungsassistenten für Kodi wo Sprache, Netzwerk etc. eingestellt werden kann.
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LibreELEC

Bei LibreELEC handelt es sich um einen Fork von OpenELEC der Mitte 2016 ins Leben gerufen wurde. Gerüchten zufolge sind einige Entwickler bei OpenELEC abgesprungen und haben LibreELEC gegründet. Optisch ähneln sich die beiden Systeme sehr. Prinzipiell gibt es keine guten Gründe die eher für das eine oder das andere System sprechen. Bei Libre ist lediglich die Entwicklungsgeschwindigkeit schneller und die verwendete Version von Kodi neuer. Das kann sich aber auch jeder Zeit wieder ändern.
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OSMC

Auch OSMC ist ähnlich wie OpenELEC und LibreELEC ein Multimedia System. OSMC bietet neben der Standardoberfläche von Kodi auch noch eine eigene Oberfläche. Gefühlt ist OSMC (vor allem mit der eigenen Oberfläche) etwas träger und langsamer als OpenELEC und LibreELEC.
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Tools

Es gibt einige Tools die man für die Arbeit mit dem Raspi benötigt oder gut gebrauchen kann. Eine kleine Auswahl liste ich hier auf. Da ich meistens unter Windows meine SD karten vorbereite oder Verbindungen zum Pi aufbaue, handelt es sich auch um Windows Tools.

Putty

Mit Putty können SSH Verbindung zum Pi aufgebaut werden. Es gibt natürlich auch andere Programme die das können.
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WinSCP

Dieses Programm kann mehrere Arten von Verbindungen aufbauen. Darunter SFTP, FTP, SCP. Dies verwende ich eigentlich immer wenn ich Dateien auf dem Pi bearbeiten oder rüber kopieren will.
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Win32DiskImager

Mit dem DiskImager schreibe ich Images auf die SD Karten oder mache Backups. Bei den Backups ist allerdings zu beachten das diese nicht nach verbrauchtem Speicher auf der SD gehen, sondern immer ein 1zu1 Abbild der gesamten Speicherkarte machen. Nicht jede Speicherkarte ist gleich groß. Auch wenn auf zwei unterschiedlichen Karten 8GB drauf steht, können dort ein paar KB unterschied sein, was dazu führt das wenn die Karte zu klein ist das Image nicht geschrieben werden kann.
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